Auslandsjahr USA: Die Gastfamilie

Nicht nur für dich als Gastschüler, sondern auch für deine Gastfamilie in den USA beginnt mit deiner Ankunft eine neue, besondere Zeit. Wie die Gastfamilie ausgewählt wird, womit du im Alltag rechnen musst und was bei einem eventuell notwendigen Wechsel der Gastfamilie geschieht, beschreiben wir im Folgenden.

Die Auswahl der Gastfamilie

So wie du einen bestimmten Bewerbungsprozess durchlaufen musst, müssen dies auch die potentiellen Gastfamilien in den USA tun. Die Gastfamilien werden dazu von den örtlichen Mitarbeitern der Organisation besucht, die dich in die USA vermittelt. Dann prüfen sie, ob die Familie geeignet ist, einen Gastschüler aufzunehmen. Zudem werden üblicherweise noch Referenzen verlangt, zum Beispiel vom Arbeitgeber, Nachbarn oder sozialen oder kirchlichen Institutionen. Die Suche nach geeigneten Gastfamilien ist für die Organisationen nicht einfach, oft müssen sie lange suchen, um allen potentiellen Gastschülern aus Deutschland eine "passende" Gastfamilie zu vermitteln.

Wenn eine Gastfamilie gefunden wurde, muss dies auch noch mit der örtlichen High School zusammengebracht werden. Und auch dann muss diese Familie noch nicht "deine Gastfamilie" werden, denn üblicherweise bekommen die Gastfamilien nach überstandener Prüfung eine Auswahl von mehreren Jugendlichen und können Wünsche äußern, wen sie bei sich aufnehmen möchten. Meist erfährst du erst kurz vor deinem Abflug, in welcher Gastfamilie du untergebracht wirst, das hängt auch mit den langen Sommerferien in den USA zusammen, an deren Ende meistens erst die endgültige Auswahl stattfindet.

Motivation der Gastfamilie

Zunächst sei hier ein zwar naheliegender Grund erwähnt, der aber mit Sicherheit keiner ist: Es geht den Gastfamilien in den USA nie um finanzielle Interessen, denn sie bekommen keinerlei Unterstützung für Ihre Bereitschaft, ein deutsches Kind ein halbes oder ein Jahr aufzunehmen. Im Gegenteil: Du musst dir bewusst sein, dass du durch die Aufnahme in die Familie Kosten verursachst.

Grundsätzlich gibt es natürlich sehr viele verschiedene Gründe, warum die Familien einen Gastschüler aufnehmen möchten. Solche Gründe können u.a. sein:

  • Das Interesse, einem deutschen Gastschüler sich selbst und sein Land näherzubringen.
  • Der interkulturelle Austausch.
  • Den eigenen Kindern die Chance bieten, sich intensiv und länger mit einem "Fremden" auseinanderzusetzen und diesen in das alltägliche Familienleben einzubinden.
  • etc.

Es geht natürlich immer auch um die Chance, Völkeraustausch und interkulturelle Belange anzugehen.

Aber auch ganz einfach klingende Gründe veranlassen Familien dazu, einen Gastschüler aufzunehmen: So möchten sie ihr eigenes Leben bereichern, andere Menschen und Kulturen kennenlernen und ihren eigenen Horizont erweitern. Manche sind vielleicht etwas einsam, andere wollen noch einmal ein Kind in der Familie haben, weil die eigenen vielleicht schon aus dem Haus sind. Es gibt sehr viele individuelle Motivationsgründe für die Gastfamilie, ebenso wie für dich selbst auch.

Das Leben in der Gastfamilie

So, wie du dich selbst gut vorbereiten musst und vor allem bestimmte Voraussetzungen mitbringen musst, damit dein Aufenthalt in der Gastfamilie erfolgreich wird, so müssen sich auch die Gasteltern vorbereiten und bestimmte Regeln einhalten.

Du musst damit rechnen, dass der soziale Status, die finanziellen Voraussetzungen und der Lebensstil anders sind als du es gewohnt bist. Die meisten Gastfamilien gehören der sogenannten Mittelschicht an. Diese ist in den USA aber sehr viel breiter gefächert als bei uns. So kann es sein, dass du dir dein Zimmer mit anderen Kindern teilen musst. Auch wirst du dich an einen ganz anderen Umgang miteinander gewöhnen und solltest deshalb flexibel, offen und tolerant sein.

Das gilt natürlich auch für die amerikanische Gastfamilie, die dich in "ihr Leben lässt". Sie sollten ebenfalls flexibel und offen sein und tolerant genug, dich als Person mit allen Schwächen und Stärken zu akzeptieren und in den Alltag einzubinden.

Du musst damit rechnen, nicht in einer der tollen US-amerikanischen Metropolen unterzukommen, sondern eher in ländlichen Gebieten. Religion und Kirche spielen dort manchmal eine größere Rolle als bei uns und tendenziell ist es dort konservativer als in den Großstädten. Du musst dich auf andere Gewohnheiten und Tagesabläufe einstellen. Und natürlich gelten in amerikanischen Familien ebenso Regeln wie in deutschen Familien. Diese Regeln musst du einhalten, ansonsten kann es zu Problemen kommen.

>> Hier findest du weitere Tipps zur Integration in deine Gastfamilie

Probleme in der Gastfamilie

Trotz sorgfältiger Auswahl des Schülers und "seiner" Gastfamilie kann es vor Ort kurzfristig oder auch erst nach einigen Wochen zu Problemen kommen, die eventuell sogar dafür sorgen können, dass du die Gastfamilie wechseln musst – sei es, weil du das möchtest oder die Gastfamilie. Solche Probleme können daraus resultieren, dass die "Chemie" zwischen dir und deiner Gastfamilie nicht stimmt. Das kann zig kleine Ursachen haben oder auch ganz handfeste, triftige Gründe.

Wenn du beispielsweise verschwiegen hast, dass du Raucher bist und vor Ort ständig heimlich rauchst, kann dies ganz schnell das Ende für dich in deiner Familie bedeuten.

Deshalb noch einmal der dringende Rat: Halt dich an alle Regeln deiner Familie – und natürlich sowieso an die geltenden Gesetze und Vorschriften in den USA. Dazu gehört auch der Verzicht auf legale und illegale Drogen. Wenn es zu Problemen welcher Art auch immer kommt, gilt es, diese schnell zu lösen. Das geht natürlich am einfachsten, indem ihr die Probleme ansprecht, diskutiert und so gemeinsam versucht, sie aus dem Weg zu räumen. Wenn das nicht so einfach klappt, kann die Organisation vor Ort auch unterstützend oder begleitend eingeschaltet werden. Und wenn alle Versuche nicht helfen, bleibt nur der Wechsel der Gastfamilie.

Weitere mögliche Probleme in den USA

Es könnten auch andere Probleme in den USA auftreten, mit denen du nicht gerechnet hast. Heimweh und der Kulturschock können dir zum Beispiel auch zu schaffen machen. Wie du damit umgehen und die Probleme lösen kannst, zeigen wir dir hier:

Wechsel der Gastfamilie

Es kann viele unterschiedliche Gründe geben, warum du während deines USA-Auslandsjahres die Gastfamilie wechseln musst. Dazu gehören die bereits beschriebenen Probleme im gemeinsamen Zusammenleben zwischen dir und deiner Gastfamilie. Dazu können aber auch andere Ursachen führen wie zum Beispiel ein Todesfall in der Familie, Arbeitsplatzwechsel, Arbeitslosigkeit, Schicksalsschläge, Streitigkeiten innerhalb der Gastfamilie etc

Wenn es also zu einem Wechsel der Gastfamilie kommen muss, ist das zwar nicht gut für alle Beteiligten, aber manchmal eben unausweichlich und sicher die bessere Lösung, als das Auslandsjahr "durchzuziehen" und sich dabei nicht wohl zu fühlen.

Im schlechten Fall findet die Organisation nicht umgehend eine neue Gastfamilie für dich, dann musst du eventuell bei einem Betreuer oder in einer anderen Gastfamilie leben, die eigentlich nur einen Schüler wollte. Wichtig ist, dass der Wechsel in die andere Familie "rund läuft" und die Organisation sowohl in Deutschland als auch insbesondere vor Ort hinter dir steht und dich voll unterstützt. Meistens ist dies auch so und in den meisten Fällen findet sich sehr schnell eine andere Gastfamilie, die dich aufnimmt.

Sei dir grundsätzlich bewusst, dass ein Wechsel der Gastfamilie notwendig sein kann, habe davor aber auch keine gesteigerte Angst.

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