Ein Erfahrungsbericht von Amelie
Mein Schüleraustausch in Arkansas - Amelies Erfahrungsbericht

Pulsierende Großstädte, gigantische Shoppingmalls und atemberaubende Strände - das war meine Vorstellung vom Traumland USA. Hier wollte ich mein 10. Schuljahr verbringen. Doch als endlich der Brief mit Infos über meine Gastfamilie kam, staunte ich nicht schlecht: ich würde in einem kleinen Dorf mit gerade mal 1000 Einwohnern in Arkansas leben. Mein erster Gedanke: Arkansas, was ist das? Nach einiger Internetrecherche stellte sich heraus, dass es ein Bundesstaat neben Texas war, im Süden Amerikas, im Sommer mit Temperaturen über 40 Grad und ziemlich viel Nichts.

Die Ankunft in den USA

Zusammen mit einigen anderen Schülern meiner Organisation aus Deutschland flog ich zuerst nach Chicago. Dort gab es es zwei Tage lang ein Einführungscamp, mit Austauschschülern aus aller Welt. Wir hatten Sprachkurse, lernten unsere Betreuer und Ansprechpartner kennen und hatten besonders an den Abenden sehr viel Spaß zusammen. Mit etwa einer Handvoll Austauschschülern flogen wir dann weiter, mit einem Flugzeug, kleiner als ein Bus! Als wir aus dem Flugzeug ausstiegen kam uns sofort unglaubliche Hitze entgegen - so fühlten sich also 40 Grad an! Unter den wartenden Familien entdeckte ich sofort eine Familie, die den Leuten auf meinem Foto ähnlich sahen - Meine Gastfamilie, die mich sofort herzlich in Empfang nahmen. Direkt bei den ersten Worten fiel mir dann auch der starke Südstaatendialekt meiner Gastfamilie auf, der es mir in den ersten Wochen sehr schwer machte sie zu verstehen, obwohl sie sich größte Mühe gaben deutlich zu sprechen. Trotz dieser Barriere verstanden wir uns gut und ich fühlte mich schon nach einigen Tagen heimisch.

Die Highschool

Die Highschool, die ich, wie auch meine Gastschwester, besuchen sollte war im nächsten Ort und hatte weniger als 200 Schüler.  Als ich am ersten Schultag aus dem Auto ausstieg, war mich recht mulmig zumute. Doch durch meine Gastschwester und deren Freundinnen, die ich schon vorher kennengelernt hatte und die mich sofort nett begrüßten, kannte ich schon ein paar Schüler, und die Aufregung war schnell verflogen. Als ich dann meine Fächer wählen durfte war ich überrascht: neben gewöhnlichen Fächern wie Mathe oder Englisch konnte ich auch außergewöhnliches belegen wie Drama, Band oder einen Kochkurs. Diese Fächer, die mir wirklich Spaß gemacht haben, entschädigten dann sogar dafür, dass ich, wie alle Schüler, jeden Tag 9 Stunden hatte. In einigen Fächern musste ich mich allerdings erst an die Sprachumstellung gewöhnen, besonders in Mathe und Chemie, weil ich viele Begriffe auf Englisch noch nicht kannte. In den meisten anderen Fächern, wie z.B. Englisch, kam ich mit meinem Schul-Englisch aber sofort gut klar. Insgesamt war die Atmosphäre an meiner Schule sehr locker, die Lehrer wurden eher als Freunde angesehen und jeder kannte jeden schon aus dem Kindergarten - was als neuer Schüler nicht immer ein Vorteil war. Trotzdem fiel es mir durch die offene Mentalität der Amerikaner nicht schwer schnell neue Freunde zu finden, mit denen ich dann auch nach der Schule noch viel unternommen habe.

Der Alltag in der Gastfamilie

Nach der Schule, um ca. 15 Uhr wurden wir von unser Gastmutter wieder abgeholt und zu Hause hieß es dann erst mal: Hausaufgaben machen. Danach wurde bei uns, wie in vielen amerikanischen Familien, Sport großgeschrieben. Fast jeden Tag gingen wir zum Basketball- oder Softballtrainig meiner Schwester oder schauten uns die Football-spiele der Schulmannschaft an, bei denen man immer viele Freunde treffen konnte. Die Wochenenden verbrachten wir meistens damit, an Seen oder Flüsse zu fahren um dort zu Angeln oder einfach die Natur zu genießen.

Typisch Arkansas

Falls ihr euch genauso wenig vorstellen könnt, wie das Leben auf dem amerikanischen Land so ist, wie ich damals, beschreibe ich euch das mal. Das Dorf, in dem ich zur Schule ging, bestand größtenteils aus einer Straße, rundherum ein paar Häuser und gaaaanz viel Nichts. Die meisten Einwohner wohnten so wie meine Familie einige Minuten vom Dorf entfernt und ihre Hobbies  waren Jagen gehen und große Autos fahren. Auch wenn sich das erst mal nicht so interessant anhört, habe ich viel erlebt:

Top 10: Was man auf dem amerikanischen Land alles erleben kann

  • Ein typisch Amerikanisches Thanksgiving mit jede Menge Essen, tausend Verwandten und dem traditionellem Schieß-Turnier im Garten, bei dem man auch selbst mal mit dem Gewehr auf ein paar alte Konservendosen schießen darf
  • Jetski fahren, tubing (große Reifen auf denen man sitzt die von einem Boot gezogen werden) und von Klippen ins Wasser springen
  • Camping an einem See in einem National Park
  • Mit Freunden zusammen Quad fahren
  • Ein echtes amerikanisches Rhodeo sehen
  • Nachts am Wasser Krokodile beobachten
  • Football-Spiele der Schulmannschaft ansehen und dabei Chili Dogs essen
  • In wunderbarer Natur fischen und schwimmen gehen
  • Mit 16 in großen Trucks das Autofahren lernen
  • Direkt vor dem Fenster Kolibris und Salamander beobachten
  • Durch eine Reise nach Florida und Disney World sowie einer Rundreise mit meiner deutschen Familie durch die USA habe ich die Großstädte, Shoppingmalls und schönen Strände doch noch gesehen und weiß nun, dass dieses Land auch noch so einiges aufregendes mehr zu bieten hat.

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Hast du vielleicht ebenfalls ein High School Year in den USA verbracht? Was hast du erlebt? Teilst du Amelie's Meinung? Vielleicht bist auch gerade erst in den USA angekommen oder stehst noch am Start deiner Planung. Schicke uns gerne eine E-Mail und mache auch deine Erfahrungen für andere Leser zugänglich. Wir freuen uns auf deinen Bericht oder Kommentar (unten auf dieser Seite).

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